Die Grippe hat auch mich erwischt
Tatsächlich, die Grippe hatte auch mich fest im Griff. So fest, wie ich das eigentlich niemandem wünsche. Fünf Tage strikte Bettruhe ist das einzige Mittel, um mit diesen extremen Kopf- und Gliederschmerzen zurechtzukommen. Ansonsten: Gefühlte Hunderte Globuli am Tag unter der Zunge, übel nach Alkohol schmeckende Tropfen auf der Zunge, literweise Bronchialtee hinter der Zunge, und dann und wann – ich gebe es offen zu – ein Aspirin geschluckt, wenn der Kopf so stach, dass ein Weinkrampf drohte. Genug gejammert, zumindest sitze ich bereits wieder im Bett, der Kopf funktioniert schon fast wie vorher, nur meine Gesichtsfarbe erinnert leider noch an ein Stück Schuhkarton (innen).
Um die Bessere Hälfte (BH) mache ich mir allerdings Sorgen: Sie schnauft so stark, wenn sie die Treppe zu meinem Zimmer erklimmt und mein bestelltes Tellerchen mit einer Orange liefert. Als derzeit alleinerziehendes Elternteil, das auch noch eine Angehörige pflegen muss, hofft sie, dass das bisschen Haushalt sich von allein erledigen möge. Ach, wäre das schön! Dann könnte sie nämlich mal eine Minute neben meinem Bett sitzen, anstatt sich zwischen Kind (Lateingrammatik!), Wäsche (waschen!), Gemüsekiste (bestellen!) und so etwas wie BROTERWERB vierzuteilen. Leider macht sich dieser monströse Haushalt überhaupt nicht von selbst und die Minute am Bett springt einfach nicht raus. Ich verbringe meine Tage alleine, bin vom Rest der Familie abgeriegelt. Die Minute am Bett wird mir nur widerwillig gewährt. Und warum? Ganz einfach: BH will sich nicht anstecken. Kann ich gut verstehen. Wie gesagt: Eigentlich wünsche ich sie niemandem.
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