Sexualkunde: Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Neulich rief mich eine befreundete Regenbogenfamilienmutter an. Sie erzählte mir vom bevorstehenden Sexualkundeunterricht ihres Sohnes (5. Klasse). Im Biologiebuch stünde mal wieder nichts von der Möglichkeit, dass sich die Kids möglicherweise auch für jemanden des gleichen Geschlechts interessieren könnten. Und das ginge doch nun wirklich nicht – wo bleibt denn da die Unterstützung für die Jugendlichen, die sich mit ihrem Coming out herumschlagen? Wie sollen die denn einschätzen können, ob sie sich an diese oder jene Lehrkraft wenden können?
Die beherzte Heldin tat das, was in solchen Fällen zu tun ist: Sie ging in die Sprechstunde und sprach mit der Lehrerin darüber, warum es so wichtig ist, ein Zeichen zu setzen, und sei es noch so klein. Aus drei Gründen ist dieses Zeichen so wichtig: Zum einen wissen die „betroffenen“ Jugendlichen, dass sie in dieser Lehrkraft eine/n Ansprechpartner/in haben, wenn sie über ihr Coming out reden wollen, zum anderen hören Kinder und Jugendliche aus Regenbogenfamilien, dass sich hier jemand Gedanken gemacht hat und möglicherweise von „Eltern“ spricht und nicht nur von Mama und Papa. Und drittens profitieren alle von einer offenen Atmosphäre, in der Homophobie und Engherzigkeit nicht geduldet werden.
Und was geschah nach den weisen Worten der Heldin? Die Lehrerin war dankbar! Und nicht nur das – es stellte sich heraus, dass einige Lehrkräfte aus dem Kollegium gerade mit der Frage beschäftigt sind, wie man den Jugendlichen, die gerne den Schrank verlassen würden, möglichst richtig helfen könnte. So kam unsere Heldin genau zum richtigen Zeitpunkt und rannte auch noch offene Türen ein. „Manchmal kann ein Aktivistinnenleben leicht und schön sein“, sagte sie mir zum Schluss. PROST!
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