Regenbogenfamilienseminar in Stuttgart: Großer Erfolg!
Am vergangenen Wochenende (4.-6.Okt.13) fand in Stuttgart das erste baden-württembergische Regenbogenfamilien-Seminar statt. Bereits zum 10. Mal wurde ein solches Seminar vom LSVD veranstaltet, diesmal von der ILSE/LesFam-Gruppe aus Süddeutschland organisiert. Etwa 100 Eltern und 50 Kinder zwischen 0 und 16 spielten, diskutierten, reflektierten, lachten und stellten Forderungen an Politik und Gesellschaft.
Die moderne und auch kulinarisch sehr gut ausgestattete Jugendherberge in Stuttgarts Innenstadt bot einen perfekten Rahmen, ein ganzes Wochenende mit hochkarätigen ReferentInnen wie Elke Jansen (Leiterin des Regenbogenfamilienprojekts des LSVD), Lisa Green oder Holger Henzler-Hübner zu arbeiten und sich in kleinen und großen Gruppen mit anderen Regenbogeneltern auszutauschen und zu vernetzen.
Die grüne Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch eröffnete das Seminar und stellte mit dem „Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte“ gleich die neue Richtung des seit einiger Zeit rot-grün geführten Bundeslandes vor – Regenbogeneltern in Bayern oder anderen Bundesländern können davon nur träumen! Ziel dieses Plans ist, dass die LSBTQI Community mit ihren Inhalten auf allen gesellschaftlichen Ebenen sichtbar wird und gleiche Rechte selbstverständlich werden.
Manfred Bruns, erfahrener Jurist, stellte die juristisch durchaus komplizierte Situation von Regenbogenfamilienmodellen vor und empfahl Lösungsmöglichkeiten.
Michaela Herbertz-Floßdorf beschrieb sehr detailreich die Situation von Regenbogeneltern im heterozentrierten Umfeld und stellte erfolgreiche Strategien für Kinder und Eltern vor, sich dennoch zu behaupten.
Workshopthemen waren außerdem das Leben mit Pflegekindern, spätes Coming out und die Folgen, Elternschaft von Co- bis Queer, wie kommen LSBTQ zum Kind?, Patchworkfamilien, Elternsein und Paar bleiben, Chancen und Herausforderungen von Trennungen.
Während den Eltern die Köpfe rauchten, amüsierten sich die Kinder unter sich.
Kleine Kinder unter sechs Jahren wurden von hochprofessionellen Fachkräften betreut, die älteren Kinder verbrachten den Tag im Jugendhaus und nahmen an einem Zirkusprojekt teil, während „die Großen“ ab 13 Jahren mit dem baden-württembergischen Landesfilmdienst einen Film drehten.
Abgerundet wurde das Programm mit einem Auftritt des Kabarettisten Steven Förster.
Ein durch und durch gelungenes und erfolgreiches Wochenende! Dem gesamten Orgateam gebührt ein riesiges Dankeschön – und hier gibt es gleich ein kleines Interview der Stuttgarter Zeitung mit Brigitte Aichele-Frölich.
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