Niedersachsen: Das Thema „sexuelle Vielfalt“ gehört in die Schule
Wiederholt sich nun in Sachen Bildungsplan in Niedersachsen das, was sich Anfang des Jahres in Baden-Württemberg abgespielt hat? Der schwäbische Bildungsplan beschäftigte sich damit, das Thema „sexuelle Vielfalt“ als Querschnittsthema in allen Unterrichtsfächern anzusiedeln, um durch mehr Sichtbarkeit auch mehr Selbstverständlichkeit zu erzielen. (RFN berichtete ausführlich) Die Pläne stießen auf viel Widerstand, die Regierung ruderte ein wenig zurück, und in Stuttgart ist es wieder stiller geworden.
Nun plant auch die niedersächsische Landesregierung, gegen die Homophobie in Schule und Gesellschaft vorzugehen. Sexuelle Vielfalt gehöre als Unterrichtsthema in die Schulen. Dies findet auch Helge Feußahrens im SPIEGEL Online-Interview, 19-jähriger Kopf des Landesschülerrats Niedersachsen. (Und was ist mit den Schülerinnen?)
Kaum wurden die niedersächsischen Pläne publik, gab es auch schon eine CDU-Politikerin, die sich mehr als kritisch äußerte: Karin Bertholdes-Sandrock, Gymnasiallehrerin, fürchtet eine Überforderung der Kinder und warnt davor, Kinder mit Homosexuellen allein in einem Klassenzimmer reden zu lassen. Die Wogen schlugen hoch, und Frau Bertholdes-Sandrock versuchte, ihre Sätze zu relativieren, nachdem die SchülerInnenvertretungen ihren Rücktritt forderten. Die Jugendlichen befürworten mehrheitlich eine Reform: „Wir wollen Antworten!“ Es bleibt spannend.
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