Ein neues Schuljahr beginnt ….
Es ist Mitte September, ein neues Schuljahr beginnt. T. wird die achte Klasse besuchen, es ist das vierte Jahr an ihrer Schule, also nichts Neues im Umfeld der Klasse. Und dennoch gibt es ein paar mütterliche Fragezeichen. Werden die neuen Lehrkräfte weiterhin einigermaßen offen für sie und ihre Familie sein? Bisher hatten wir Glück, aber es ist nach wie vor nicht selbstverständlich, dass sich alle Familien gleichermaßen darauf verlassen können, willkommen zu sein. Ja, ja, wir sind schon ganz weit gekommen in unserem Kampf um gleiche Rechte, ich weiß. Und außerdem sind die Eltern bei Kindern und Jugendlichen in diesem Alter überhaupt kein wirklich wichtiges Thema mehr (außer sie kontrollieren den Zugang zu elektronischen Medien!)
Dennoch: Diese kleinen elterlichen Sorgen im Hinterkopf sollten der Vergangenheit angehören. Die Schule hat eine Fürsorgepflicht für die Kinder. Eltern müssten einen Standard erwarten können, der null Toleranz in Bezug auf Homo- und Transphobie beinhaltet. In der Realität haben viele Lehrkräfte keinen blassen Schimmer, was das eigentlich heißt. Aber im Vergleich zu anderen Ländern geht es uns ja noch gold.
Da gibt es in Venedig einen Minister, der Bücher in Grundschulen verbietet, die gleichgeschlechtliche Beziehungen und Familien thematisieren. Kaum zu glauben. Ist das die Antwort darauf, dass Italien dazu verdonnert wurde, gleichgeschlechtliche Beziehungen rechtlich anzuerkennen? Es ist zum Haare raufen.
Nun sollen solche Beiträge ja in der Regel mit einem positiven Ausblick enden. Also gut, ich versuche es. Unser Sommer war wunderbar. T. geht gestärkt in ein neues Schuljahr, meine BH wird sich hoffentlich wieder zur engagierten Elternsprecherin wählen lassen (wie bereits in den vergangenen sieben Jahren), und in einigen Wochen gehen wir zum Elternsprechabend und stellen uns mit den üblichen Worten bei den neuen Lehrkräften vor. Wird schon gut gehen. Same procedure as every year.
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